Hier zeige ich die Dinge, die in keinen Rollei Report gehören, aber in keiner Kamerasammlung fehlen sollten.

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Kameras

"Kleine Minox-Große Bilder".
Der große Vorteil der Minox ist ihre geringe Größe, dadurch läßt sie sich
bequem verbergen, wenn man mit ihr vom Fotoflohmarkt heimkehrt. Das
erspart viel Streß mit dem Hausdrachen oder eingetragenen Lebenspartner.


Die allererste Riga-Minox (Selten, dadurch heute teuer und die, die ich
damals zum Ritterkreuz dazubekommen habe, habe ich gegen Zigaretten
eingetauscht) sah der Minox A (links) sehr ähnlich. Der separate Selen-Beli
wurde später (gekuppelt mit dem Verschluß) mit eingebaut und fertig war
die Minox B (beim braunen Etui, mit Sucherspiegel). Der Fortschritt brachte
bald die Minox C mit Belichtungsautomatik (CDS-Belichtungsmesser), leider
wurde die Kamera (Mitte links mit Glühlampe zur Batteriekontrolle, rechtser
mit dem Zubehörschuh mit roter LED) etwas sehr lang. Die BL (oben, in der
Schatulle) bekam einen gekuppelten CDS-Nachführbelichtungsmesser (traf
nicht den Zeitgeist, ist daher heute relativ selten). Danach kam noch die
Minox LX (rechts) wieder in erträglicher Länge mit abschaltbarer Automatik.
Danach pervertierte das System, es folgten eine Plastik-Variante (MX oder
so), Vergoldet, Sterling Silber, Titanisiert, ... die meisten gab's sowieso
schon auch im heute selteneren Schwarz (meine alle nur "hell" ich sammle
ja schließlich keine Minox).

Auch bei den 8x11mm Kameras verfolgten die Japaner das bewährte "kopieren,
kapieren, komponieren"-Konzept
:


und wie üblich gab es interessante Variationen. Die Yashica Atoron (mit
integriertem Selen-Beli) konnte sogar abgeblendet werden und es gab im
Zubehörprogramm ein nettes Vergrößerungsobjektive mit "normalem" M39
Gewinde (mit eigenem Kondensor und eigener Negativ-Bühne!) für jeden
Standardvergrüßerer. Später dann (rechts) die "MegaHouse Sharan" im
gefälligen Design (Die Minox BL (im Vordergrund) zum Größenvergleich).

Viel Hubraum = viel Drehmoment doch wenig Hubraum = viel Schei#e.
Analoges gilt fürs Negativformat. Die Voigtländer Bessa (hinten "Bessa I",
vorne links "Rangefinder Bessa" und vorne rechts "Bessa II") schöpft mit
einem Negativformat von 6x9cm aus dem Vollen.


Einmal angenommen, Fuji Velvia löst 160 LP/mm auf, so ergeben sich
bei 6x9cm bummelige 138 Megapixel - in der Theorie - praktisch ist das
Filmformat "nur" 56x87mm und ich habe noch nicht nachweisen können,
daß das Objektiv die vollen 160LP bis zum Rand auflöst (hüstel). Die
Experten können stundenlang über Helomar, Vaskar, Heliar, Skopar oder
Apo-Lanthar (und "color") philosophieren bzw. dozieren, am Ende bleibt
die Behauptung, für Typen wie mich reiche jedes davon aus und ich soll
mir einfach eine kaufen.
Na, ein Vergleich der Abzüge mit denen vom 4,5x6 Negativ aus der Rolleiflex
6008 steht noch aus ... mit störendem Filmkorn kämpft man hier sicher nicht
mehr.

Große Klappe (wie ein Scheunentor) und ein Ultron dahinter, 
Voigtländers Vitessa:


Zugeklappt eine frühe "Pocketkamera". Die Vitessa, hier mit Selen-Beli
(leider nicht mit dem Verschuß gekuppelt) und dem Ultron 2,0/50, ist
zusammen mit dem Entfernungsmesser ein heute noch attraktives Paket,
so man denn noch mit Film fotografiert und gewillt ist, ohne Motor,
Programmautomatik und Autofokus auszukommen.

Das Konzept mit der großen Klappe wurde später von Minox mit der 35 EL
erneut aufgegriffen - damals revolutionär klein und mit einem ordentlichen
Objektiv (und einer unzuverlässigen Elektrik). Balda folgte (verkaufte die
Kamera u.a. via Voigtländer als Vito, heute verkauft Balda u.a. Handy-
Schalen) und auch Contax mit der "T":


Bei Minox folgte auf die "EL" ein munterer Reigen der Varianten. "GL", "GT",
"PL", "ML" und weiß der Fuchs, was noch (mit Auslösern in allen Farben des
Regenbogens). Ich habe allerdings von der Minox 35 mehr defekte als intakte
Exemplare gesehen (nein, ich arbeite nicht als Kamera-Reparateur, die Kamera
ist wirklich so unzuverlässig!). Die frühen Modelle wurden schon lange nicht
mehr repariert, sondern Minox bot Nachfolgemodelle zum "Freundschaftspreis"
an. So kam ich zur GT-E (die mich ausgerechnet bei Cornwall in Köln im Stich
ließ - aus Frust ersteigerte ich ein Rolleidoscop) und ein Freund zur ML (war
zwischendurch mal beim Service), nachdem die Kameras im Bekanntenkreis
ausfielen und die Besitzer von der gebotenen Minox-Qualität nachhaltig
kuriert waren. Voigtländers Vito C(S) und Contax T kamen mit einem
proprietären Kompaktblitz daher (bei Minox etliche Modelle zum aufstecken).
Die Contax T hat sogar einen eingebauten Entfernungsmesser.

Das Urgestein, der Contasaurus Rex Zeiss Ikonia, oder wie seine Freunde ihn
zärtlich nennen, "die Contarex":


Konstruiert und gefertigt unter peinlichster Vermeidung einfacher Lösungen (das
Drehrädchen am Polfilter (rechts im Bild, links eine Nahlinse) ist nichteinmal die
Spitze des Eisberges). Die Konstrukteure der Contarex hatten sicher schon in den
Sechzigern das Y2K-Problem gelöst (lange bevor überhaupt die Voraussetzungen
für das Problem geschaffen waren) - folglich kostete sie drei Brutto-Monatsgehälter
einer kaufmännischen Angestellten (die kaufte ihrem Bräutigam dann lieber eine
Retina IIc) und das Kamerasystem war eher etwas für Ärzte und Apotheker (Anwälte
kauften wohl eine Leica. Consultants, Controller und EDV-Berater lagen zu der Zeit
noch als Quark im Schaufenster).

Ebenfalls alter deutscher Kamera-Adel, die Robot Royal. Hier für alle Freunde des
quadratischen Aufnahmeformates als Royal 24, für Spießer gab es auch eine
Royal 36 mit dem Format 24x36, aber 24x24 ist DAS Robot-Format und 24mm
(plus Steg) werden nun mal schneller transportiert als 36mm (plus Steg):


Ebenfalls aus der Kategorie Heavy Metal und eigentlich müßte man die Kamera
von der Unterseite her zeigen, denn da liegt der Schlüssel; der Aufzugsschlüssel,
mit dem man das Federwerk (heute würde man sagen "den Öko-Drive") aufzieht.

Objektive

OK, die beiden Kameras sind gängig und auch die Objekive nicht sooo selten
aber einerseits ist es sonst so leer hier und andererseits, wer mal einen Renault
oder Simca gefahren ist, würde unseren Frösche essenden Nachbarn nie so gute
Objektive zutrauen! Das muß doch mal gesagt werden.

"Mit Adapter auch für Canon EOS digital !!!", so des öfteren bei Angeboten
mittelmäßger M42-Objektive zu lesen (Ächz!). Die hier sind nicht wirklich
Mittelmaß:
Tokina 2/135 (links an der Ifbaflex) und Weltblick 1,8/135 (an der Icarex):


Also ich möchte die noch möglichst teuer verkaufen, aber mal so rein
unter uns: Mittelmaß sind die beiden Lichtriesen nicht.
"www.streulichtanfällig.de" heißt hier das Stichwort, und auch die
Verzeichnung ist eher Weltspitze (nur knapp übertroffen von meinem
F-Distagon).

Zwei Kurze, aus Japan (manchmal kommt es eben auf die Länge an):

Links das sehr kurz gebaute 250mm Spiegeltele RF-Rokkor 5,6/250 (die Geli
davor wurde übrigens mitgeliefert) und
rechts meine kürzeste Brennweite, das äußerlich lange 4/7,5mm Fischauge.

Zubehör

"Du Dschan, sach ma', Du kennst Dich doch gut mit Fotokrams aus, näh?"
(Kaum zu glauben, aber so sprechen in Norddeutschland eine ganze Menge
Leute; und das nicht nur im Fernsehen!),
"Joah, so'n büschen."
"Und auch mit Rollei-Kram?"
"Joah, geht so."
"Und auch mit Fremdzubehör für Rollei???"
"Nun sag' schon, was Du wissen möchtest!"
"Joah gut, was is'n das hier, das laach mang all die Rollei-Sachens ..." :

" ??? - (Schluck!) - " (Das soll auch nur entfernt mit Rollei zu tun haben!?
Nu' aber erstmal 'n plietsches Gesicht machen! Hat schon jemand eine Idee?)
Kleiner Hinweis (was sonst noch in der Nähe lag):

hmh, wenn man seinen Lieblings-Sixtomat mal mit in die Badewanne
nehmen will vielleicht ? ...

dann schraubt man damit wohl das Unterwassergehäuse ganz fest zu
(Und wer chat's erfund'n? Die Schweizer!).
Zusatztip: Das Geweih rechts am HUGYmeter zeigt nahe Verwandschaft
mit dem Anschluß für die Lampenstäbe zum Rolleimarin.

In der kleinen Polydose wird das Meßwerk des original-Belis der
Rolleiflex aufbewahrt (solange die Kamera im Rollemarin steckt,
denn das Rolleimarin-Gehäuse wurde in der Zeit vor dem Einbau-Beli
knapp an die Dimensionen der Kamera angepaßt). Nett auch, daß man
bei Rollei extra eine Blindkappe OHNE Merkscheibe für den Film entwickelt
hat (die Merkscheibe sähe ja niemand mehr, wenn die Kamera im Rolleimarin
verschwunden ist) die Standard-Abdeckung mit Merkscheibe gleich daneben
zum Vergleich.

Dieses Bild - äh - zeigt dann nur noch, daß ich auch ein Rolleimarin habe
und wie der (oder "das"?) HUGYmeter am Rolleimarin befestigt wird.

Lange Zeit war die Schätzung der richtigen Belichtung auch an Land ein
Problem. Gossen schaffte gründliche Abhilfe mit diversen Belichtungsmessern:

Links Sixtino (im grauen Etui passend zu manch grauer Rollei),
mit veränderlichem Meßwinkel und Lichtwaage der Polysix,
mit aufgesetztem Tele-Vorsatz der Lunasix 3 und nochmal
pur in schwarz - geben einen Vorgeschmack, weiter gehts:

Lunasix F für Dauerlicht- und Blitzbelichtungsmesung,
"sbc", wie "silicon blue cell" ist übrigens die volkstümliche Bezeichnung
für Silizium Fotodioden - die sollten es für schnelle Messungen schon sein,
denn CdS (CadmiumSulfid) Fotowiderstände haben ein zu gutes Gedächtnis
(sind lahm wie 'ne 15er Valium)
der Profisix kann auch Blitze messen (wenn man den Vorsatz dazukauft),
beim Lunalite (LED-Lichtwaage) ist der Zubehöranschluß abgedeckt.
Lunasix F Urahn: Der Sixtron 2 ("2" mit Meßbereichserweiterung)
nochmal der Lunasix 3 wegen der schönen Skala
und in der Draufsicht der Polysix mit Lichtwage mit zwei kleinen Glühlampen,
Brillantsucher und drei Meßwinkeln (10°, 20° und 30°) ...

Links erneut der Klassiker Lunasix 3 (zum Größenvergleich ;-)
rechts der Sixticolor - ein Farbtemperaturmesser mit Selenantrieb;
ein unerläßliches Spielzeug, wenn man den sechsteiligen
Korrekturfiltersatz zur Rolleiflex besitzt.

Die ultimative Befriedigung des Spieltriebes liefert(e) Sekonic - ein
Etui mit einem Dutzend "praktischer" Siebblenden für "direkte" Ablesung
sowie Aufsätze für Licht- Objekt- und Beleuchtungsmessung. Minoltas
Autometer (hier mit Spotvorsatz) verfolgte einen anderne Weg: die
Drehskala für Zeit und Blende hat einen motorischen Antrieb! Das ergab
beinahe echte Einhandbedienung.

Leider sind bei beiden die Diffusoren für die Lichtmessung lose Teile,
und beim Minolta Autometer muß man bei Wechsel zwischen Licht-
und Objektmessung auf der Rückseite mit einer Münze einen Schalter
betätigen ("Einhandbetätigung" adé).

Ähnlich schlimm trieben es die Amis (und später die Anglo-Japaner):

Der Weston Master 2 oben ist übrigens der einzige halbwegs intakte
Beli im Bild ... ursprünglich mal angeschafft, weil der Sixtomat digital im
Plexigehäuse weder zu mir noch zum Rolleidoscop paßt (Bild unten).
Mit Invercone (verlierbar) und tollsten Drehskalen dann Weston Master V
und der "Nachfolger" Weston Euro-Master. Das Sieb zur Meßbereichsumschaltung
auf der Rückseite deckt dann beim Umschalten die Nichtlinearität des
Meßgerätes auf (wenn das Ding überhaupt noch lebt).

Der Sixtomat digital ist präzise, zuverlässig und benötigt eine überall recht
leicht erhältliche Batterie:

(Normalerweise im schwarzen Gehäuse)

und ohne großen Aufwand konnte Gossen einen Blitz-Beli daraus machen:

(der dann auch unter anderen Etiketten wie (z.B. Walimex und Multiblitz)
vertrieben wurde)

Besonders schwierig wird die Belichtungsschätzung bei Blitzlicht
Gossen hat natürlich Abhilfe, andere auch:

Der Gossen Sixtron 2 ganz die klassische Eieruhr mit Spiegelskala (es
erfolgt stets Lichtmessung, das weiße Dings links dient nur der Meßbereichs-
erweiterung), in der Mitte der Lunasix F für Blitz- UND Dauerlicht, sowohl bei
Licht- als auch bei Objektmessung.
Der Shepherd (ganz inks, auch erhältlich mit anderen Bedruckungen) 
ist
schon eine Generation weiter mit LED Anzeige.

Die richtigen Belichtung ist wichtig, ebenso wichtig ist der richtige Ausschnitt.
Voigtländer erfand den recht speziellen "KONTUR"-Sucher (und findige
Japaner bauten den mit einem Metallgehäuse nach):

Über BINOCA CO. konnte ich noch herausfinden, daß die mal eine Fernglaskamera
gebaut haben, aber weder das Internet noch meine Bücher gaben her, für welche
Kamera die den Sucher gebaut haben ... evtl. einfach so "für alle 35mm Kameras
mit 50mm Objektiv". Die Beschriftung "24x36 35mm" ist etwas irreführend, es wird
der Bildrahmen für ein "Normalobjektiv" also 50mm bei 24x36mm Negativgröße
auf 35mm Fim angezeigt. Der
Vogtländer Kontur Sucher war für 6x6, 6x9 und
ebenfalls "24x36 35mm" erhältlich.

Das Prinzip des KONTUR-Sucher ist ebenso einfach wie raffiniert: Man hält beide
Augen offen, eines auf das Motiv gerichtet, das andere blickt in (nicht "durch"!)
den Sucher. Das Sucher-Auge sieht nur die hellen Begrenzungslinien, unser Gehirn
läßt beide Bilder zu einem verschmelzen
. Eventuell schiebe ich nochmal ein paar
Bilder dazu nach ...

Hier mal zur Abwechslung ein Contax Hilfsmittel. Ein Drehrad mit verschiedenen
Okularlinsen, das es dem Fotohändler ermöglicht(e) für fehlsichtige Kunden schnell
die richtige Korrekturlinse herauszufinden:

Nicht nur, daß es schon ganz edel ist, so etwas überhaupt im Programm zu haben 
(Leitz hatte früher etwas ähnliches) ... Contax (bzw. Kyocera) führt das Teil auch 
noch edel aus:

Die Stärke der Korrekturlinse ist nicht nur auf dem Drehrad vermerkt, 
sondern auch in der Vergütung der Linse dargestellt!

Alles schon mal dagewesen ...:

Bei Yashica kannte man das schon zu Zeiten, als man noch Rolleis (und dazu
passende Filter in Bajonettgröße I) nachbaute.

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